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Luftveränderung kann bekanntlich nicht schaden. Warum also nicht mal neue Wege einschlagen? Beim ASC Schöppingen spielen sie schon seit 2012 mit dem Gedanken, innerhalb des heimischen Fußballkreises aus der Südstaffel Coesfeld in die Nordstaffel Ahaus umzuziehen. Nachdem der Kreisvorstand dies bislang immer abgelehnt hatte, liegt seit Ende vergangenen Jahres erneut ein Antrag vor, wie der ASC-Vorsitzende Lothar Zurholt gegenüber den Westfälischen Nachrichten gestern bestätigte. Und wie die WN erfahren haben, ist der Wechsel im kommenden Sommer diesmal sehr wahrscheinlich.

"Der Kreisvorstand steht dem Wunsch wohlwollend gegenüber. Der Kreisfußballausschuss soll das nun prüfen und einen Vorschlag dazu machen. Die Entscheidung wird dann bis Mitte/Ende März fallen“, sagte der Kreisvorsitzende Willy Westphal am Mittwoch. Ein Wechsel sei bislang immer daran gescheitert, dass man gleiche A-Liga-Größen in beiden Gruppen habe garantieren wollen und kein Verein aus der Nordstaffel bereit gewesen sei, für den ASC in den Süden zu wechseln. Durch die Auflösung des Kreises Lüdinghausen, die dem Kreis Ahaus/Coesfeld mit SuS Olfen und Union Lüdinghausen zwei neue Clubs und bis zu drei neue A-Ligisten beschert, ändert sich die Situation. „Mit einem Wechsel des ASC nach Norden wäre es leichter, die Lasten möglichst gleichmäßig zu verteilen. Es spricht vieles für 17 und 18 Mannschaften in den beiden A-Ligen statt 16 und 19“, meint Westphal. „Und wenn es schon einen Freiwilligen im Randgebiet der Staffeln für einen Wechsel gibt, wäre alles andere blödsinnig“, macht der Kreisvorsitzende klar, dass die Neulinge aus Olfen und Lüdinghausen geografisch nur für den Süden infrage kommen.

Von dort möchten die Schöppinger dahin zurückkehren, wo sie bis in die 70er Jahre bereits zu Hause waren. Politisch gehört der Ort ohnehin nicht zum Kreis Coesfeld. „Die ganze Ausrichtung von Schöppingen geht nach Ahaus“, betont auch Zur­holt und erhofft sich zudem mehr Attraktivität für die Zuschauer: „Nachbarschaftsderbys gegen Heek, Nienborg und Alstätte sind Klassiker – zu Lavesum und Hiddingsel hat hier doch niemand einen Bezug.“ Einziger Wermutstropfen: Ortsderbys gegen den SV Eggerode würden vorerst der Vergangenheit angehören, da es dort (bislang) keine Wechselüberlegungen gibt. „Das wäre natürlich schade“, findet der SVE-Vorsitzende Martin Duesmann-Artmann.

Vom sportlichen Niveau würde sich für den ASC nach Auffassung von Zurholt dagegen wenig ändern („Da ist mal ein Jahr die eine, ein Jahr die andere Staffel stärker“). Und auch Fahrkilometer wird der Club nicht sparen. „Das haben wir durchgerechnet: Da tun sich für uns die Strecken in beiden Gruppen nichts.“

Jetzt wirbt Zurholt für das O.K. des Kreisvorstands: „Es ist einfach an der Zeit, unserem Antrag stattzugeben. Für den Kreis Münster war die Neustrukturierung angesichts der Vielzahl neuer Teams ein riesen Fass – und da ging das zack, zack“, gibt der ASC Vorsitzende zu bedenken. Grund für so viel Eile sieht Willy Westphal zwar nicht, sagt aber: „Ich gehe davon aus, dass es funktioniert.“

Riecht ganz nach Luftveränderung für den ASC.

 

Quelle: Bericht der Westfälischen Nachrichten vom 19. Februar 2015